25 Jahre EWK

Beim Lateinamerikafest 2015 feierten wir mit einem Festakt 25 Jahre seit der Gründung des EWK Zell an der Pram. Zu diesem Anlass wurde unser Obmann Paul Neunhäuserer in einem Interview für die Kirchenzeitung gefragt: „Wo nehmt ihr die Kraft und Energie her 25 Jahre so aktiv zu sein?“ Er hat spontan 3 Punkte genannt, die er auch als Eröffnungsworte beim Festakt  präsentiert hat:

25_Jahre

1. Der Wunsch anderen zu helfen, denen es nicht so gut geht wie uns.

Hier sprechen Zahlen Bände. Mit mehr als 600.000,- Euro in 25 Jahren konnte viel Gutes gemacht werden.

2. Die Gemeinschaft im Eine Welt Kreis.

Die Gemeinschaft und der Zusammenhalt des EWK gibt den Mitgliedern die Energie. Die Tatsache, dass noch 9 von der ersten Stunde an dabei sind sagt viel darüber aus. Gemeinsam haben wir viel gearbeitet, diskutiert, Bewusstseinsbildung vorangetrieben, Ausflüge gemacht. Wir haben auch gemeinsam getrauert: um Heinz und Ferdinand. Sie sind noch immer mit dabei und feiern mit uns, auch wenn sie körperlich nicht mehr hier sein können. Dieses Gemeinsame trägt unsere Arbeit.

3. Das Zusammenspiel der Fähigkeiten im EWK und die Energie von allen.

Die Mischung aus Frauen und Männern, aus Jüngeren und Älteren macht vieles möglich. Neue Ideen werden geboren und finden ihren Platz. Etwa das Patricksfest im März, das ein kultureller Fixpunkt in der Region geworden ist. Auch das Lateinamerikafest spiegelt die Vielfalt der Fähigkeiten aller wider.

Beim Lateinamerikafest 2015 wurden jene Mitglieder geehrt, die seit der Gründung im Jahre 1990 beim Eine Welt Kreis aktiv sind. Es sind dies vlnr. Edith Kumpfmüller, Elisabeth Hellwagner, Christa Kislinger, Monika Boes, Pauline Schneiderbauer, Maria Ertl, Norbert Demmelbauer, Tina Demmelbauer und Karin Hölzl (nicht im Bild).


Mitglieder erzählen über ihre Motivation beim EWK dabei zu sein.

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Maria Ertl

Ich bin seit Beginn an Mitglied des Eine Welt Kreises. Für mich sind die konkreten Ziele der Gruppe, ihre Aufgaben und ihre Motive seit jeher der Grund dafür, dass ich mitmache. Die Kenntnis der Menschen und der Situation in Nicaragua, gewonnen durch das Entwicklungshelfer–Ehepaar Tina und Norbert Demmelbauer, waren für mich besonders am Anfang sehr hilfreich. Die Unterstützung des Schulbaues und der Trinkwasserversorgung in Chacaraseca waren wichtige und bedeutende Vorhaben.

Obwohl wir nur eine kleine Gruppe sind, haben wir großartige Veranstaltungen und Feste im Ort ausgeführt und viele Unterstützer für unsere Vorhaben in Nicaragua und in Uganda gewonnen. Information, Aufklärung und Kontrolle waren immer ein vorrangiges Ziel.

Seit 1998 beteiligt sich der EWK mit Fairtrade-Produkten am Zeller Bauernmarkt. Mein Mann Willi und ich haben diese Aufgabe übernommen. Für mich ist die Unterstützung der Bauern und Produzenten in Entwicklungsländern, aber auch der Kauf von bäuerlichen Produkten vor Ort gleichermaßen wichtig. FAIR SEIN in Wort und Tat ist eine der grundlegendsten Haltungen für eine Gemeinschaft, für Frieden und ein gelingendes Zusammenleben.

Besonders schön finde ich die Dynamik des EWK. Jeder arbeitet nach seinen Möglichkeiten und Kräften mit. Der neue Obmann Paul Neunhäuserer und junge, neue Mitarbeiter bereichern die Gruppe sehr.

Im EWK schaffe ich den Blick über meinen Tellerrand. Ich freue mich über unsere Erfolge und hoffe, dass ich die Gruppe noch lange unterstützen kann.


 

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Lydia Neunhäuserer

Ich bin beim EWK, weil mir Entwicklungszusammenarbeit und fairer Handel ein großes Anliegen sind. Sich gemeinsam für eine gerechtere Welt einzusetzen und dabei selbst auch Freude und Gemeinschaft zu erleben, macht für mich Sinn. Ich bin beim EWK seit ich wieder in Zell wohne und das sind jetzt schon fast 16 Jahre.

Besonders in guter Erinnerung habe ich die diversen Ausflüge, die wir unternommen haben z.B. nach Eferding zu Fairytale-Fashion oder zur Firma EZA nach Köstendorf. Auch die Fortbildungsveranstaltung, die wir heuer in Dachsberg durchführten, erlebte ich als sehr bereichernd. Die kulturellen Highlights waren und sind die Benefizveranstaltungen, wie z.B. MozuluArt, Bluatschink, das Lala-Konzert und natürlich das Tanzen beim Patricksfest beim Wirt z´Krena.

Sehr dankbar bin ich für die Gemeinschaft, die ich im EWK erlebe. Das Zusammenarbeiten der Generationen und für die vielen verschiedenen Fähigkeiten, die wir haben um uns immer wieder auch auf Neues einzulassen und das Bewährte beizubehalten. Dankbar bin ich auch, dass meine Familie und ich mitunter auch durch den EWK in Zell wieder Fuß fassen konnten und da daheim sind.


 

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Günther Rieder

Ich bin seit ca. 10 Jahren beim EWK, weil ich von der Sinnhaftigkeit der Arbeit überzeugt bin. Durch die ganzheitliche und nachhaltige Entwicklungszusammenarbeit leisten wir einen kleinen aber wesentlichen Beitrag zu mehr Gerechtigkeit. Das gemeinsame Arbeiten im EWK macht mir Freude.

Besonders in guter Erinnerung habe ich meine persönlichen Erfahrungen, die ich bei den Arbeitseinsätzen in Uganda machen durfte.

Besonders dankbar bin ich dafür, dass wir in Mitteleuropa in Frieden und Freiheit leben, wo wir Eigenverantwortung und Selbstbestimmung wahrnehmen können und dürfen.


 

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Christa Kieslinger

Ich bin beim EWK , weil ich einen Beitrag leisten bzw. etwas zurückgeben will, für Menschen, denen es nicht so gut geht wie mir bzw. meiner Familie. Ich bin beim EWK von Anfang an - ca. 25 Jahre und habe es noch keine Minute bereut.

Tina und Norbert haben mich für ihre Projekte begeistert, da sie ja selbst viele Jahre vor Ort waren und die Gegebenheiten in Nicaragua gut kannten. Auch weiß ich, dass bei diesen Projekten kein Geld verschwendet wird und alles ordnungsgemäß in die vielen Projekte fließt, die wir schon betreut haben. Und es macht mich stolz, was wir mit Hilfe unserer freigiebigen Spender geleistet haben.

Besonders in Erinnerung bleibt mir noch das Einpacken des 1. Containers, den wir bei Familie Hölzl gemeinsam gepackt haben (ca. 1000 Paar Schuhe und Berge von Kleidung). Auch das 1. Lateinamerikafest im Pfarrheim bleibt mir noch in guter Erinnerung.

Besonders dankbar bin ich dafür, dass ich diese Gemeinschaft seit 25 Jahren erleben darf und die mir auch ein große Stütze war, als mein Mann überraschend gestorben ist. Dankbar bin ich auch, dass ich einen kleinen Beitrag leisten konnte, damit für einige Menschen und Kinder die Welt etwas schöner wird.


 

paul

Paul Neunhäuserer

Als Obmann habe ich mir überlegt, wofür ich dankbar bin in meiner Arbeit beim Eine Welt Kreis, aber auch darüber, was mich in Zusammenhang mit Entwicklungsarbeit derzeit ärgert.

Dankbar bin ich für:

  1. Tina und Norbert Demmelbauer, die den EineWelt Kreis ins Leben gerufen haben.
  2. alle die mitarbeiten und bisher beim EWK mitgearbeitet haben.
  3. die schönen Begegnungen in Nicaragua und Uganda.
  4. dass die Finanzierung des Autos für das Lira Babies Home geglückt ist.
  5. die Pfarre und die Pfarrbevölkerung von Zell, die uns immer sehr unterstützt.
  6. das LBZ Schloss Zell, in dem wir immer willkommen sind und unsere Veranstaltungen durchführen.
  7. die Unterstützer, die uns immer wieder mit Tombolapreisen, mit Selbstgebackenem und Selbstgekochtem unterstützen
  8. die Gemeinde, die den Gedanken vom fairen Handel mitträgt.
  9. die Unternehmen, die faire Waren in Zell zum Verkauf anbieten.
  10. die Helferinnen und Helfer bei unseren Veranstaltungen.
  11. die vielen Projekte, die wir finanzieren konnten: das Schulfrühstück, die Energiespar-Öfen, das Wasserprojekt, die große Unterstützung nach dem Hurrican Mitch, das Waisenhaus in Uganda,…
  12. die Auszeichnungen durch das Land Oberösterreich und die Diözese Linz: Der Missionspreis, der Eduard Ploier Preis, der Solidaritätspreis der Kirchenzeitung.
  13. den EZA-Stand
  14. die Gemeinschaft innerhalb des Eine Welt Kreis
  15. die tollen Konzerte: Bluatschink, Lala, MoZuluArt, Nobuntu, Polizeimusik,...
  16. unsere speziellen Feste, im Besonderen das Lateinamerikafest und das St. Patricksfest.
  17. die Unterstützung durch Vereine: das KBW, die Goldhaubengruppe Innviertel, die Theatergruppe Altschwendt, der Chor Innpuls…
  18. die Dauer-SpenderInnen, diejenigen die anlässlich eines runden Geburtstags größere Summen spenden und andere Großspender.
  19. die informativen Vorträge.
  20. den guten Geist.
  21. die Gastfreundlichkeit und den individuellen Einsatz der Mitglieder des EWK.

Nachdenklich, traurig und wütend macht mich:

  1. wie mit den Flüchtlingen umgegangen wird.
  2. dass die versprochenen 0,7 % des BIP in Österreich nie für Entwicklungshilfe aufgewendet wurden und gerade wieder gekürzt wurden.
  3. dass es unsere Arbeit noch immer braucht, weil die Situation in den Entwicklungsländern zwar besser, aber noch nicht gut genug ist.

Paul Neunhäuserer
Obmann des EWK